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Die GWDG hat sich im Bereich High-Performance Computing (HPC) verstärkt. Zusammen mit der Georg-August-Universität Göttingen wurde im letzten Herbst eine neue W2-Professur für HPC eingerichtet, die zugleich auch die Aufgaben der stellvertretenden Leitung bei der GWDG mit dem Schwerpunkt HPC wahrnimmt. Wir freuen uns, dass Prof. Dr. Julian Kunkel von der Universität Reading in England den Ruf auf diese Professur zum 1. Juni 2021 angenommen hat.
Mit dieser Berufung bringen die Universität Göttingen und die GWDG das Hochleistungsrechnen für Spitzenforschung als wichtigen Baustein ihrer Standortstrategie einen weiteren Schritt voran und zugleich verstärkt sich unser Profil in der HPC-Forschung. Hochleistungsrechnen gilt als Schlüsseltechnologie für wissenschaftlichen und technischen Fortschritt. Hierzu gehört neben dem Zugang zu großen Rechnerkapazitäten auch die Entwicklung von geeigneter Software und Methoden.
Mit der GWDG entwickelt sich Göttingen in den letzten Jahren zunehmend zu einem bedeutenden Standort für den Betrieb von HPC-Ressourcen und der zugehörigen Methodenentwicklung. Als Standort des Norddeutschen Hoch- und Höchstleistungsrechners (HLRN-IV) und eines von acht Rechenzentren des im November 2020 neu gegründeten Verbund Nationales Hochleistungsrechnen (NHR) sowie als gemeinsames HPC-Kompetenzzentrum mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt e. V. (DLR) ergibt sich ein attraktives Umfeld für die HPC-Forschung. Im Bereich der Methodik wird sich das NHR-Zentrum vor allem auf Fragestellungen aus den Bereichen Künstliche Intelligenz, Big Data, Daten- und Workflowmanagement sowie HPC-Softwareengineering fokussieren.
Zudem ist die neue Professur Teil des Campus-Institut Data Science (CIDAS) der Universität Göttingen und wird an dessen Entwicklung mitwirken. Die Mitglieder des CIDAS forschen an der Schnittstelle von Informatik, Statistik, Mathematik und Anwendungsgebieten und verbinden die Methodenentwicklung im Bereich der Informatik mit Spitzenforschung in den Göttinger Forschungsschwerpunkten.
Die Professur wird darüber hinaus Lehrveranstaltungen für die Bachelor- und Masterstudiengänge „Angewandte Informatik“ und „Angewandte Data Science“ anbieten und soll mit diesem erweiterten Angebot zur Steigerung der Attraktivität eines Studiums im Bereich der Informatik an der Universität Göttingen beitragen.
Prof. Kunkel, Jahrgang 1982, hat nach seinem Studium der Angewandten Informatik an der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg 2013 an der Universität Hamburg promoviert. Von 2009 bis März 2018 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Forschungsgruppe „Wissenschaftliches Rechnen“ beim Deutschen Klimarechenzentrum (DKRZ) in Hamburg tätig und beschäftigte sich dort vor allem mit der effizienten Nutzung von Speicher- und Dateisystemen und leitete die Beiträge der Forschungsgruppe zu diversen Drittmittelprojekten. Anfang April 2018 begann er dann seine Tätigkeit als Lecturer in Computer Science – dies ist vergleichbar mit einer Junior-Professur in Deutschland – an der Universität Reading in England, die er bis zu seinem Wechsel nach Göttingen ausübte. Während seiner bisherigen Tätigkeiten konnte Prof. Kunkel umfangreiche Erfahrungen im Bereich des High-Performance Computing und seiner Einsatzmöglichkeiten insbesondere im Anwendungsgebiet Klima- und Wetterforschung sammeln.
Die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) ist eine gemeinsame Einrichtung der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts und der Max-Planck-Gesellschaft. Sie erfüllt die Funktion eines Rechen- und IT-Kompetenzzentrums für die Max-Planck-Gesellschaft und des Hochschulrechenzentrums für die Universität Göttingen. Zudem ist die Universität Göttingen mit der GWDG eines von acht Rechenzentren im Verbund Nationales Hochleistungsrechnen (NHR). Die wissenschaftlichen Forschungsaufgaben der GWDG liegen im Bereich der Angewandten Informatik. Ferner fördert sie die Ausbildung von Fachkräften für Informationstechnologie.
Foto: GWDG