Presseinformation 4/2021 vom 25.11.2021

GWDG setzt auf klimafreundlichen IT-Betrieb

Ökostrom für die IT! Die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) wird die Versorgung des Supercomputers „Emmy“ und ihrer IT-Infrastruktur zum 1. Januar 2022 auf regenerativen Strom umstellen.

Global betrachtet ist die IT-Branche ein großer Energieverbraucher und damit einhergehend auch ein signifikanter CO2-Produzent. Einen großen weiteren Schritt in Richtung Nachhaltigkeit geht die GWDG, indem sie ab Anfang 2022 klimaneutralen Strom nutzt, um ihre IT-Infrastruktur und den Hochleistungsrechner energieeffizient und klimaneutral zu betreiben.

Zusammen mit der Universität Göttingen wurden bereits umfangreiche technische und organisatorische Maßnahmen vorangetrieben, um den Verbrauch von Strom durch Modernisierung der technischen Ausstattung und Optimierung der Energieeffizienz der Rechenzentren zu reduzieren. In einem Modularen Rechenzentrum (MDC) und dem Ende Juni 2021 eröffneten neuen Rechenzentrum am Burckhardtweg werden verschiedene energiesparende Kühlverfahren wie Warmwasserkühlung und sowohl direkte als auch indirekte freie Kühlung realisiert. Mit der durch die Rechnerleistung anfallenden Abwärme können benachbarte Gebäude beheizt werden. In der Übergangszeit ist ein Mischbetrieb möglich, bei dem Kältemaschinen die freie Kühlung unterstützen, um die Nutzungszeit der freien Kühlung zu maximieren. Die Energieaufnahme der IT- und Kühlsysteme der GWDG kann erfasst werden, um den Stromverbrauch eingesetzter Hardware zu optimieren.

Die Energieeffizienz misst man bei Rechenzentren typischerweise mit der sogenannten Power Usage Effectiveness (PUE). Sie stellt das Verhältnis aus der verbrauchten Gesamtenergie zur Energieaufnahme der IT-Infrastruktur dar. Rechenzentren gelten bei einem Wert von unter 1,2 als sehr effizient. Mit den genannten Maßnahmen konnte die GWDG beim Betrieb von Emmy eine PUE von bis zu 1,03 erreichen, so dass nur 3 % zusätzlicher Strom für Kühlung und Gebäudetechnik benötigt wird und damit eine hervorragende Energieeffizienz erreicht wird.

Neben der Reduktion des Stromverbrauchs unternimmt die GWDG nun mit dem Einsatz von regenerativem Strom einen weiteren wichtigen Schritt, den zunehmenden Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen. Dabei ist auch die Herkunft des Stroms ein wichtiges Kriterium: Die Naturstrommengen werden ausschließlich aus erneuerbaren Energien erzeugt. Dies wird über das Herkunftsnachweisregister (HKNR) für Ökostrom beim Umweltbundesamt (UBA) nachgehalten, in dem für jede erzeugte Megawattstunde sowohl die Erzeugungsart als auch die Herkunft in Form von Herkunftsnachweisen hinterlegt sind. Zusätzlich fließt ein Teil des Geldes sofort in den Bau regenerativer Anlagen für die Stromerzeugung.

Nicht nur die GWDG nimmt eine Vorreiterrolle ein, auch die Universität Göttingen möchte das Thema Klimaschutz vorantreiben und plant, die Hochschule bis 2030 klimaneutral zu gestalten. „Die Beweislage für den Klimawandel ist inzwischen erdrückend. Es geht um unser aller Zukunft, deshalb müssen wir jetzt handeln”, so Universitätspräsident Prof. Dr. Metin Tolan.

Kontakt

Prof. Dr. Julian Kunkel

Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen

Burckhardtweg 4

37077 Göttingen

E-Mail: julian.kunkel@gwdg.de

Internet: https://gwdg.de

Über die GWDG

Die Gesellschaft für wissenschaftliche Datenverarbeitung mbH Göttingen (GWDG) ist eine gemeinsame Einrichtung der Georg-August-Universität Göttingen Stiftung Öffentlichen Rechts und der Max-Planck-Gesellschaft. Sie erfüllt die Funktion eines Rechen- und IT-Kompetenzzentrums für die Max-Planck-Gesellschaft und des Hochschulrechenzentrums für die Universität Göttingen. Zudem ist die Universität Göttingen mit der GWDG eines von acht Rechenzentren im Verbund Nationales Hochleistungsrechnen (NHR) und ebenso Teil der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI).

Der aktuell schnellste Rechner ist „Emmy“, benannt nach der Göttinger Mathematikerin Emmy Noether, und liefert eine Rechenleistung von 9,28 PFlop/s (Billiarden Rechenoperationen pro Sekunde) mit 1.569 Rechenknoten mit 3.192 Intel-Prozessoren. Daneben betreibt die GWDG weitere Hochleistungsrechner wie den Supercomputer „CARO“ für das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR).

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